Gulasch mal ganz ohne Fleisch
Wenn man an Gulasch denkt, dann fällt einem sofort das lange geschmorte Fleischgericht ein. Seinen Ursprung hat es von nomadisch lebenden Hirten aus dem heutigen ungarischen Raum. Es ist von jeher ein Ragout, welches aus allen möglichen Fleischsorten bestehen kann. Rindfleisch hat also keineswegs das Monopol auf dieses herzhafte Gericht.
Aber egal, für welche Hauptzutat man sich nun letztendlich entscheidet, Gulasch bietet sich geradezu an, in großen Mengen gekocht zu werden. Wer denkt nicht sofort an die Gulaschkanone auf Jahrmärkten, Kirmessen und Weihnachtsmärkten.
Da dieses Gericht so vielseitig ist, gibt es dementsprechend auch einige Variationen. Rindergulasch, Pferdegulasch, Putengulasch, Szegediner Gulasch (mit Sauerkraut), Zigeunergulasch und nicht zu vergessen das im Osten Deutschlands beliebte Wurstgulasch.
Heute aber möchte ich euch eine vegane Variante vorstellen. Die ihr mit einem Schuss Sahne natürlich auch vegetarisch gestalten könnt.
Kartoffeln – die beliebten Knollen
Was eine Kartoffel ist und wie sie angebaut wird, dass muss ich euch ja nicht erklären. Die Knolle ist in Europa, insbesondere in Deutschland, schon viele hundert Jahre ein beliebtes Lebensmittel. Irgendwann im 1600 Jahrhundert fand sie ihren Weg von Südamerika nach Europa. Spanische Eroberer hatten sie quasi im Gepäck. Die Kartoffel liefert uns Energie, weil sie lange sättigt. Sie ist stärkehaltig, bietet viele somit viele Kohlenhydrate (vor denen man keine Angst haben muss, wenn sie von den richtigen Lebensmitteln kommt) und punktet beim Kalium- und Magnesiumgehalt. Da sie neben Stärke auch reichlich Wasser enthält, ist sie relativ kalorienarm im Vergleich zu z.B. Nudeln.
Deutschland war 2017 auf Platz 6 der Kartoffelanbaugebiete weltweit. China ist Tabellenführer quasi, nicht mal dicht gefolgt von Indien, Russland, Ukraine und den USA. In den letzten Jahren ist der Kartoffelanbau zu Gunsten anderer (vermutlich lukrativer) Nutzpflanzen zurückgegangen. Wusstet ihr, dass wir deshalb aus den umliegenden Nachbarländern (Frankreich, Benelux) importieren? Verrückt, oder?
(Quelle dieses Absatzes: Wikipedia)
Ich könnte noch weiter über Kartoffeln philosophieren, aber das würde in der Tat ausarten. Vielleicht sollte ich irgendwann darüber einen eigenen Blog-Beitrag schreiben. Zum Beispiel mit meinen Lieblingszubereitungsarten.
Einfaches Kartoffelgulasch
4 Portionen
8 bis 10 mittelgroße Kartoffeln
3 rote Paprikaschoten
10 bis 12 Gewürzgurken (ich empfehle die Spreewälder)
3 bis 4 EL Tomatenmark
4 bis 5 EL mildes Ajvar (Paprikamark)
Ca. 1,5 Liter Gemüsebrühe
Etwas vom Gurkenwasser
Salz, Pfeffer, Paprika
Muskatnuss (optional)
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Die Kartoffeln schälen und in etwa 1,5 cm große Würfel schneiden. Die Paprika putzen, die Gewürzgurken je nach Größe halben und beides ebenfalls würfeln.
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In einer tiefen Pfanne (ich nehme eine Schmorpfanne dafür) etwas von der Brühe erhitzen, die Kartoffelwürfel darin „anbraten“. Wer nicht auf Fett achten muss, kann an dieser Stelle gern Öl oder Butterschmalz verwenden.
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Nachdem die Brühe einigermaßen verdunstet ist, die Kartoffelwürfel eine Kruste bekommen haben, gibt man die Paprika und die Gewürzgurken dazu. Vorsichtig vermengen.
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Das Tomatenmark und Ajvar kurz mit anbrutzeln und alles mit der Hälfte der Gemüsebrühe ablöschen. Wenn die Brühe eingekocht ist, die restliche Brühe und etwa 3 bis 4 EL von dem Gurkenwasser angießen.
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Deckel auf die Pfanne geben und das Kartoffelgulasch bei mittlerer Temperatur schmoren lassen, bis die Kartoffeln gar sind.
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Mit Salz, Pfeffer und Paprika würzig abschmecken. Wer mag gibt noch etwas frischgeriebene Muskatnuss darüber.
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