Gschlamperte Verhältnisse
Und hier ist er schon, der fünfte und bisher letzte Teil der „Die Kalte Sofie“-Reihe. Diesen Teil habe ich in zwei Tage im Krankenhaus durchgelesen. Zum einen, weil ich Zeit hatte und zweitens, weil er so spannend ist, dass ich nicht aufhören wollte zu lesen.
Die Autorinnen Brigitte Riebe und Gesine Hirsch, die hinter dem Pseudonym Felicitas Gruber stehen, setzen hier direkt noch einen drauf, die Spannung betreffend, aber auch was die Liebschaften angeht.
Auffallend, dass die Romanreihe mit den vorhandenen Hauptcharakteren auskommt. Das ist auch gut so, finde ich, man gewöhnt sich schnell an die jeweiligen Macken und muss sich nicht ständig an neue Figuren gewöhnen.
„Gschlamperte Verhältnisse“ hat 304 Seiten in der Taschenbuchausgabe und ist 2018 im Diana Verlag erschienen.
Bisherige Bücher aus der Reihe – und meine Rezensionen dazu:
Die Redewendung „Gschlamperte Verhältnisse“ lässt sich einfach mit „Wilde Ehe“ oder „unverheiratet“ übersetzen. Das trifft sehr gut auf die Protagonisten dieser Romanreihe zu.
Um was geht es?
Nun ja, es wird spannend. Soviel habe ich bereits verraten.
In letzter Zeit häufen sich die Diebstähle in Gotteshäusern. Die Diebe haben es auf Heiligenfiguren und Reliquien abgesehen. Diese bringen vor allem in Russland, aber mittlerweile auch in Bayern sehr viel Geld.
Bei einem Einsatz können einige davon sichergestellt werden. Darunter auch drei in Gläsern konservierte Köpfe. Schnell stellt sich heraus, dass sie mit mitnichten antik sind. Mit Hilfe von einer Bekannten – Maria Hierlmeier -, die mit dieser Materie bestens vertraut ist, findet Sofie heraus, dass die Köpfe drei jungen Frauen gehören, die als vermisst gemeldet wurden. Im Abstand von jeweils zwei Jahren. Leider bedeutet dies, dass der Täter sehr bald erneut zuschlagen wird.
Kommissar Joe Lederer und seine Kollegen haben alle Hände voll mit den Diebstählen zu tun. Ein vorlauter Antiquitätenhändler, der von allen nur der King genannt wird, rückt ins Visier der Polizei. Schon bald wird ein bekannter Hehler tot aus dem Fluss gefischt.
Sofies Vorgesetzte hat inzwischen erneut eine Enttäuschung in Sachen Liebe hinter sich und versucht es nun mit Onlinedating. Und Mops Murmel soll ihr dabei behilflich sein. Ob Sofie das gut finden wird? Schließlich haben sie das gemeinsame Sorgerecht für die süße Plattschnauze. Schließlich überlegt Sofie schon länger, sich wieder ganz allein um den Mops zu kümmern.
Schon nach kurzer Zeit lernt Elke Falk auf dem Dating-Portal „Mein Hund und du“ den sympathischen ‚Alex‘ mit seiner Mischlingshündin Lady kennen und verabredet sich mit ihm. Obwohl sie sich öfter treffen – immer mit Hund – kommt es nicht zu dem heißen Sex, den sich die sonst unterkühlte Rechtsmedizinerin wünscht. Irgendetwas stimmt mit ‚Alex‘ nicht.
Weil alles nicht schon aufregend genug ist, hat Joes Wohnung einen Wasserschaden und sucht Asyl bei Sofie. Charly wiederum kauft ein Haus, um in Ruhe sein Buch schreiben zu können. Doch als Sofie ihn besuchen kommt, riecht sie sofort, dass in dem Haus eine Leiche sein muss. Diese wird im Keller gefunden. Sofort vermuten sie ein Verbrechen. Es stellt sich jedoch als jahrelanger Betrug eines verzweifelten Mannes heraus. Um die Rente seiner Mutter weiter zu kassieren, hat er ihren Tod nie angezeigt. Da der Keller nun komplett renoviert werden muss, fragt auch Charly bei Sofie an, ob er in dieser Zeit bei ihr wohnen dürfe. Die hat die „großartige“ Idee, die beiden Kontrahenten in ihrer Wohnung hausen zu lassen, während sie sich bei ihrer Tante Vroni einquartiert. Ein echt witziges Unterfangen, wie sich herausstellt.
Joe bandelt derweil mit der hübschen Maria an, nicht ohne ein schlechtes Gewissen, Sofie gegenüber, zu haben. Doch die riecht den Braten schon von weitem und distanziert sich erst einmal. Joe erzählt Maria von den drei Frauen, auch wie sie aussahen. Und, dass sie alle etwas gemeinsam haben. Sie waren auf demselben Online-Dating-Portal angemeldet, wie Elke Falk. Alle drei haben in ihren Familien- und Bekanntenkreis von ihrem neuen Freund vorgeschwärmt. Kennengelernt hat ihn niemand. Doch vom Namen her unterscheiden sich alle drei Männer. Die Ermittler tappen im Dunkeln. Maria bietet sich als Lockvogel an. Joe, der sich mittlerweile immer mehr zu ihr hingezogen fühlt, verbietet ihr dies jedoch. Mit Hilfe ihrer Kirchenfreunde schlägt sie die Warnungen von Joe in den Wind. Will sie ihn doch ganz für sich gewinnen. Dass sie sich damit in Gefahr begibt, bemerkt sie erst, als es zu spät ist. Und Elke Falk? Nun die entkommt damit dem Mörder, denn sie wäre sein nächstes Opfer gewesen.
Und wieder wird durch das beherzte Eingreifen, der pfiffigen Rechtsmedizinerin und des forschen Kommissars der Mörder rechtzeitig verhaftet, bevor er der mutigen Maria etwas antun kann. Sofie freut sich inzwischen, dass Joe und Maria zueinander gefunden haben. Hat sie sich doch letztendlich für einen anderen entschieden.
Mein Fazit
Ich musste mich beim Schreiben wirklich bremsen, nicht zu viel zu verraten. Es soll für euch ja spannend bleiben.
Diese Krimireihe hat mir wirklich sehr gut gefallen. Gerade wegen der bayrischen Mundart, die die Handlung sehr auflockert. Ich hatte die Figuren mit ihren Gesten und ihrer Mimik regelrecht vor Augen.
Kann ich euch die „Die Kalte Sofie“-Reihe von Herzen empfehlen? Aber ja!
Auch „Gschlamperte Verhältnisse“ erhält von mir 5 Sterne. Ich hoffe auf weitere spannende Geschichten um Sofie, Joe, Charly und Vroni.
Der aufmerksame Leser wird bemerken, dass in jedem der Teile mindestens ein gesellschaftskritisches Thema angesprochen wird. Es geht um Obdachlosigkeit, Drogenabhängigkeit, Prostitution usw. Ich finde das auch sehr gut. Sind das doch auch Themen, vor denen man nicht die Augen verschließen muss.
Mir bleibt nur noch, euch viel Spaß zu wünschen, für den Fall, dass ich euer Interesse an dieser spannenden Buchreihe wecken konnte.
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