Als ich den Buchtitel bei Skoobe gesehen habe, musste ich etwas schmunzeln. Dieser war auch der ausschlaggebende Punkt, warum ich mir den Roman in der Online-Bibliothek ausgeliehen habe. Wobei
mich das Cover auch angesprochen hat.
Im Nachhinein habe ich mir allerdings doch etwas anderes unter dem Titel vorgestellt. Nicht, dass ich etwas total erotisches erwartet habe, aber im Grunde ist der Titel irreführend. Das Kamasutra
ist nämlich doch nur nebensächlich.
“Kamasutra in Unterfilzbach” von Eva Adam ist mit 300 Seiten im Taschenbuchformat ein eher kurzes Vergnügen. Vom Genre her gehört er eindeutig zu den - momentan sehr beliebten - Regionalkrimis.
Wie man schon am Buchcover erkennt, spielt diese Geschichte in Bayern, genauer gesagt in Niederbayern.
Die bayrische Mundart und die, für diese Gegend typischen, Geflogenheiten geben dem Roman die nötige Würze.
Er ist wirklich sehr unterhaltsam und kurzweilig geschrieben, vor allem die Hauptpersonen Hansi und seine Frau Bettina Scharnagl (und auch Hansis Vorgesetzter Wiggerl) sind teilweise zum schießen
komisch. Es wird so gar kein Klischee ausgelassen.
Um was geht es?
Hansi Scharnagl ist Mitarbeiter auf dem ortsansässigen Bauhof und zuständig für alles, was in dem kleinen Dörfchen erledigt werden muss. So auch für den Winterdienst im Dorf. Auf seiner ersten
Streu- und Räumtour des Jahres findet er die Leiche des Apothekers hinter einem Gartenzaun. Der informierte Polizist geht ohne groß zu untersuchen von einem Unfall aus. Doch Hansi ist da ganz
anderer Meinung. Als wenige Tage später auch noch die Fleischfachverkäuferin Sandra tot im Kühlraum der Fleischerei aufgefunden wird - und auch dieses vom eben selben Polizisten als Unfall
eingestuft wurde - ist sein Spürsinn alarmiert. Er möchte beide Todesfälle mit Hilfe seines Kollegen und Freundes Sepp auf eigene Faust aufklären.
Sein erster Hauptverdächtiger ist der Yoga-Guru Ashanti. Dieser macht die Frauen des Dorfes mit seinem Kamasutra-Kurs ganz närrisch. Die Frauen drängen sich regelrecht um ihn. So auch Hansis Frau
Bettina, die neuerdings gänzlich auf dem Esoterik-Trip ist - inklusive Feng Shui und Couscous. Das kommt dem gestandenen Mannsbild natürlich komisch vor. Nachdem die Witwe des Apothekers dem Guru
auch noch in ihr Haus ziehen lässt, ist die Sache für Hansi ganz klar.
Doch im Laufe der Zeit kommt heraus, dass Sandra nicht ganz so anständig war, wie alle dachten. Die Liste der Verdächtigen ist demnach länger als gedacht.
Doch Hansi und Sepp bleiben am Ball und können letztendlich den Fall - zum Ärger des Dorfpolizisten - auflösen.
Mein Fazit
Die Geschichten um die Protagonisten haben einen hohen Unterhaltungswert. Wie sie und ihr Familien- und Liebesleben beschrieben werden, macht den Roman wirklich zu einer hervorragenden
Komödie.
Für einen Krimi war es mir einfach nicht spannend genug. Die Todesfälle hätte es meines Erachtens für die Unterhaltung nicht gebraucht.
Da ich vom Titel etwas verwirrt war und ich mir unter einem Krimi etwas anderes vorstelle, bekommt dieser Roman von mir nur
⭐⭐⭐
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